Der Startpunkt für meine Hospitanz und die Bachelor-Arbeit ist das persönliche Interesse an
der theatralen Arbeit im öffentlichen Raum. Der öffentliche Raum hat mich schon immer
fasziniert und angezogen. Diese diffuse Neugier begleitet mich im Privaten als Badegast am
gut besuchten Seeufer, als Fahrradfahrerin und als politisch engagierte Person. Als
Theaterpädagogin und Spielerin zieht er mich an, fordert mich heraus, rüttelt an meinem
Theaterverständnis und stellt mich vor grundlegende theatrale und gesellschaftliche Fragen.
Im öffentlichen Raum sehe ich einen der wenigen Räume in unseren Städten, der
vermeintlich von allen bewohnt werden könnte und meist niederschwellig zugänglich ist.
Räume, die spontane Zusammentreffen befördern und Menschen zufällig und unwissentlich
in Interaktion bringen könnten. Ein Raum, der in einer idealisierten Denkweise, als zufällig,
divers und partizipativ verstanden werden kann. In meinen Augen bringt der öffentliche
Stadtraum Bühnenbild, Partizipationsmöglichkeiten, Menschen, Geschichten, Bühnen,
Publikum, Lichtspots, Sprachen und alles, was ich mir so oft auf der Bühne wünsche, auf
einen Schlag mit sich.
Je genauer ich über mein eigenes Interesse am öffentlichen Raum reflektiere, merke ich,
dass er mich, nebst seiner Ästhetik, vor allem interessiert, weil er mir partizipativ erscheint.
Von Natur aus partizipativer als eine Theaterbühne im Innenraum.