In meiner künstlerischen Praxis interessiere ich mich seit längerer Zeit für die
Arbeit mit nicht-menschlichen Körpern. Diese Körper können Objekte, Räume,
Videos, Licht, Materialien, Pflanzen, Tiere, Roboter oder noch etwas anderes
sein. Seit meinem Bühnenbildstudium hat sich dieses Interesse konzentriert
auf das Zusammenspiel zwischen performenden Körpern im Raum und nichtmenschlichen Akteur*innen. Wo liegt die Potenzialität dieser Synergie? Was
für Beziehungen werden produziert? Welche Qualitäten können diese erreichen? Wie kann ich mit der Gestaltung eines Theater- oder Kunstraumes dieses
Potenzial ausloten? Ich habe mich entschieden, für meine Bachelor-These
folgende Fragestellung zu bearbeiten:
Inwiefern kann die Gestaltung von Theater- oder Kunsträumen
Beziehungen zwischen Performer*innen und nicht-menschlichen
Akteur*innen produzieren?
Ich sehe eine Notwendigkeit der Frage nachzugehen, wie Raum und dessen
Gestaltung Beziehungen produzieren kann zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen. In meiner Wunschvorstellung sind diese im besten
Fall nichthierarchisch. Immer noch werden Requisiten als Diener der Inszenierungen gehandelt. Den Objekten wird wenig Handlungsmacht zugesprochen.
Demgegenüber beobachte ich den Trend, im zeitgenössischen Theater mit
Objekten, Materialien, Klängen, Gerüchen, Farben oder Strukturen zu arbeiten.
Da stellt sich für mich die Frage, welche Rolle diese Akteur*innen haben und
in welchem Verhältnis diese zu den Performenden stehen.