Klassismus! Wie kann ich über etwas sprechen, was ich nicht benennen kann? Klassenunterschiede sind seit jeher in der Geschichte der Menschheit bestehend und wirkend. Individuen sind dennoch immer wieder ohne Sprache, aber mit einem Gefühl für Unterschiede aufgewachsen. In meiner Recherche habe ich früh erfahren: Das Wort «Klassismus» ist exklusiv. Das Wort «exklusiv» ist exklusiv. Wie privilegiert muss man sein, um das Wort Klassismus zu verstehen? Sind mir meine «Privilegien» und «Klassenunterschiede» eigentlich unangenehm und schreibe ich aus diesem Grund darüber eine Bachelorarbeit? Ich habe ein Bild vor Augen. Kennt ihr dieses Jahrmarktspiel, wo ihr mit einem Gummihammer verschiedene, aufpoppende Figuren auf den Kopf hauen müsst? Aus meiner Sicht sehe ich da eine (Schweizer-) Gesellschaft, die nicht sehen will oder kann, dass es in ihrer unmittelbaren Umgebung Menschen gibt, die von Klassismus betroffen sind. In diesem Kontext wissen die Personen mit dem Hammer nicht einmal, auf was sie eigentlich hauen. Sie fühlen sich nur bedroht. Denn diese Bedrohung fordert ein Gespräch, ein Umdenken, ein Verschieben von Wahrnehmungen. Und das macht Angst. Um ehrlich zu sein, bin ich ab und zu selbst immer noch die Person mit dem Gummihammer in der Hand