Die vorliegende Arbeit bildet den theoretischen Teil meiner Beschäftigung mit dem
Thema des Klauens in der Kunst, speziell im Schauspiel. Die Thematik dieser
theoretischen Arbeit entspringt meinem Interesse an der Auseinandersetzung mit
den Grenzen des Eigentums: Was ist Eigentum, wo beginnt es? Was sind die
philosophischen Ideen dazu? Was unterscheidet das materielle vom immateriellen
Eigentum? Deshalb liegt der Schwerpunkt auf Recherchearbeiten zu
rechtsphilosophischen Hintergründen und historischer Entwicklung von
Urheberrechten, wohingegen ich mich in der praktischen Arbeit mit dem Gegenpart,
nämlich dem Aneignen von fremden schauspielerischen Werken beschäftigt habe.
Außerdem möchte ich mich im letzten Teil dieser Arbeit mit der Frage
auseinandersetzen, die sich aus dem Zusammenspiel der theoretischen und
praktischen Arbeiten ergibt: Bis zu welchem Punkt ist es für mich moralisch in
Ordnung, mir fremdes geistiges Eigentum anzueignen? Diese Frage ist für mich
zukunftsweisend für meine eigene künstlerische Praxis.