Architektenparty der Society of Beaux-Arts Architects 1931, zu der folgende Architekten in Verkleidung ihrer eigenen Gebäude erschienen:
L-R: A. Stewart Walker (Fuller Building), Leonard Schultze (Waldorf-Astoria), Ely Jacques Kahn (Squibb Building), William Van Alen (Chrysler Building), Ralph Walker (1 Wall Street), D.E.Ward (Metropolitan Tower), Joseph H. Freelander (Museum of New York).
Das Bild stammt aus Rem Koolhaas-Buch "Delirious New York" (1978) und wird dort auch besprochen. Für uns ist hier u.a. interessant, das Modell als Kostüm zu denken, in dem sich der Autor/Architekt selbst verbirgt. (fd)
Rechteinhaber/in
Unbekannt
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"Malewitschs schwarzes Quadrat auf weissem Grund war aggressiv, nicht wegen des schwarzen Quadrats, das an sich harmlos ist, sondern weil es das schwarze Quadrat als ein Bild zeigte, das mit seinem Keilrahmen, der Leinwand und den Bedingungen seiner Ausstellung in seinem Bildsein nicht in Frage gestellt werden kann, das aber in seiner Gegenstandslosigkeit eben nichts darstellt." (Bernd Mahr, Cargo, in: Reichle, Siegel, Spelten (Hg.), Visuelle Modell, München 2008, S. 21)
Das durch das Bild evozierte Spiel der Auffassungen kann exemplarisch stehen für das, was Bernd Mahr in Form der Auffassung in die modelltheoretischen Debatten eingebracht hat. Ihm zufolge kann alles mögliche zum Modell werden, sofern es als ein Modell aufgefasst wird. Dies zu tun heisst, einen Gegenstand auf eine ganz bestimmte Weise anzusehen, etwas mit ihm vorzuhaben, etwas von zu erwarten. Ähnliches gilt für die Auffassungen des Bildes und des Kunstwerks, wie Mahr in dem angeführten Zitat andeutet. (rw)
Modelltests in den Eistanks der Hamburgischen Schiffbau Versuchsanstalt (HSVA). Das Bild führt zwei unterschiedliche Grössenordnungen auf produktiv unscharfe Weise zusammen: Die Grössenordnung der Messinstrumente und Versuchsaufbauten und die Grössenordnung des Skalenmodells. Das Modell gewinnt eine bestechende Schönheit durch das Eis, das sich um den roten Rumpf gebildet hat und den Eindruck von verkleinertem Eis hervorruft. Die Detailgenauigkeit dieser Bildungen erscheint deshalb so hoch, weil sie nicht manuell gestaltet wurden, sondern durch das Experiment hervorgebracht werden. Der Zauber, der von einem Modell ausgehen und die Forschungsarbeiten beeinflussen kann, wird durch das Bilder wunderbar eingefangen. (rw)
Im Star Cave werden Bilder verschiedener wissenschaftlicher Herkünfte stereoskopisch auf alle Wände sowie auf den Fussboden projiziert. Dadurch wird es möglich, dass sich die Betrachtenden im Inneren einer Szenerie wiederfinden. Das Bild zeigt drei Personen im Star Cave, umgeben von einem digitalen Modell einer makromolekularen Struktur, offenbar eines Proteins. Die Personen verschwimmen im Bild geradezu mit dem Modell, wodurch das visuelle Erlebnis im Star Cave für die Betrachtenden des Bildes sozusagen übersetzt wird. (rw)
Rechteinhaber/in
California Institute for Telecommunications and Information Technology (Calit2) at the University of California, San Diego (UCSD).
Innendekoration des Pavillons der Luftfahrt, Weltausstellung Paris 1937.
"In den 30er Jahren bildete sich vielerorts ein ästhetisches Vokabular heraus, das die raumgreifend-dynamische Ausstrahlung der inzwischen etablierten Luftfahrt repräsentieren wollte. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Pavillon de l'Air, den der Maler Robert Delaunay auf der Pariser Weltausstellung von 1937 gestaltete. In Zusammenarbeit mit Architekten schuf er einen großflächig verglasten Raum mit der Außenform einer umgedrehten Luftschiffgondel. Innen war ein Flugzeug aufgehängt, umgeben von Kreisbahnen in verschiedenen Raumebenen und einem begehbaren Steg. Arbeiten des Künstler-Ehepaars Sonja und Robert Delaunay hingen an den Wänden. Der gesamte Raum, dessen Wirkung Le Corbusier begeisterte, realisierte Delaunays Utopie einer Synthese aus Malerei, Architektur und Technik; er suggeriert ungegrenzte Bewegung." (Christoph Asendorf: Super Constellation - Flugzeug und Raumrevolution. Die Wirkung der Luftfahrt auf Kunst und Kultur der Moderne, Wien/New York 1997. S. 400)
Beim Boot handelt es sich nicht um ein Skalenmodell. Im Bild wird es aber, insbesondere im Kontext unserer Modulus-Bildersammlung, leicht als ein Skalenmodell wahrgenommen. Das Bild dient als Beispiel einer solchen visuellen Verwechslung. (rw)
Die Halskette besitzt die Form eines Modells der chemischen Struktur von Endorphin. "Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz (Analgesie) und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. Das Endorphinsystem wird unter anderem in Notfallsituationen aktiviert." (http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine) Das Tragen eines Modells der chemischen Struktur dieses körpereigenen Wirkstoffes verweist freilich weniger auf die Welt der Chemie, als auf die des körperlichen Erlebens. Das Modell als Halskette weist seine Trägerin vielleicht als affektbetonte, lebhafte Persönlichkeit aus. Der direkte Kontakt des Objekts mit der Haut, zudem jener am Hals, unterstreicht diese Assoziation noch zusätzlich. Es wäre davon auszugehen, dass die Trägerin ihre starken Gefühlsregungen ebenso als einen Schmuck ihres Charakters versteht, wie das Modell als ein Schmuck ihres Körpers. (rw)
Der Schwung der Gewandfalten dient zum einen zur Darstellung körperlicher Bewegung, zum anderen zur Darstellung emotionaler Bewegtheit. Die Luft spielt dabei die Rolle des unsichtbaren Substrates, das Moment der Trägheit, gegen das sich die innere und äussere Bewegung kontrastierend absetzt. (rw) ---
Der Philosoph Georg Picht schlägt vor, den griechischen Tempel nicht als Haus der Gottheit zu lesen, sondern die Architektur selbst als Ausdruck der Gottheit. Darum - so Picht - seien die Säulen so stark gebogen, die Treppen durch die Kurvatur dynamisiert etc. In diesem Sinne wäre dann auch der Parthenonfries weniger Abbild einer Szene als Ausdruck einer Kraft... (fd)
Eines der grössten und teuersten Architekturmodelle aller Zeiten, umgerechnet etwa eineinhalb Millionen Franken teuer. Bauzeit über sieben Jahre. Die Fotografie von vor 1940 taucht das Modell in ein gleissendes Gegenlicht und verschluckt dadurch auf produktive Weise die meisten Anhaltspunkte über die Skalierung des Objekts. Die Untersicht ermöglicht sogar die geleitete Vorstellung eines ausgeführten Bauwerks. (rw)
“Wanted to advance my fluid suspension/high speed photography to a higher level. I created the liquid Vase in the autumn of 2011. I worked on creating the floral forms and leaves through the winter and put it all together Spring 2012. All of my images, unless otherwise noted are single capture events. I do not use photoshop to create composited images. What you see is what occurred in that single exposure.” (Jack Long, http://www.1777.de/design/water-splash-flowers-von…)
Im 30-Kanal-Video der südafrikanischen Künstlerin Candice Breitz imitieren 30 Madonna-Fans eine Best-of-Platte der Sängerin. Madonna ist «Modell für» die Installation und zugleich das Original, das imitiert wird. Im Kunstwerk sichtbar sind jedoch nur die Nachahmer, das Modell selbst bleibt visuell abwesend, ist nur über den Soundteppich präsent. Die vermeintlich einfache Logik von Modell und Original erweist sich als Spiel, ist je nach Standpunkt umkehrbar. (ms)
Zwei Gebläse pusten kräftig und in unregelmässigen Abständen durch die Beinöffnungen einer Männerhose, die sich durch die Windströmung zu bewegen anfängt. Der vertraute Alltagsgegenstand wird durch die entstehenden Luftwirbel seiner ursprünglichen Bestimmung beraubt und wird konkret und sinnbildlich zur «Windhose». Ob die Hose des Künstlers wohl als Windtunnel und aerodynamisches Labor verwendet werden kann? (ms)