Fresko, das Marco da Faenza nach einem Entwurf von Vasari im Palazzo Vecchio in Florenz gemalt hat. Es zeigt Filippo Brunelleschi und Lorenzo Ghiberti, die Cosimo dem Älteren de Medici ein Modell für San Lorenzo präsentieren. Das Modell fungiert hier als ein vielschichtiges Bildelement, in dem sich das Netz der Beziehungen zwischen den gezeigten Personen kristallisiert.
Wolfgang Brassat weist darauf hin, wie wenig die am Modell dargestellten Beziehungen dieses Freskos den historischen entsprechen dürften: „Das Bildprogramm suggeriert, die Erneuerung von San Lorenzo habe sich der Initiative Cosimos verdankt. [...] Der republikanisch gesinnte Brunelleschi, der Erbauer des Palastes der Parte Guelfa, aber hatte von Cosimo keinen einzigen Auftrag erhalten. In der Darstellung der Sala di Cosimo il Vecchio tritt dieser hingegen als Förderer des Architekten auf, der vor ihm kniend vergegenwärtigt ist, während zugleich Michelozzo, sein Hausarchitekt, und Donatello als dem Mäzen nahestehende Berater erscheinen. In dem Gemälde ist der historische Konflikt zwischen Brunelleschi und Donatello bzw. Cosimo somit überspielt, doch zugleich wird in ihm auch unmißverständlich nachträglich Position bezogen, da der kniende Brunelleschi, ein entschiedener Republikaner, sich hier dem Mediceer, aber auch der beratenden Kompetenz Donatellos und Michelozzos zu beugen scheint." Für diese von Vasari ins Bild gesetzte Umgestaltung historischer Konstellationen ist die Präsenz des Modells im Bild unverzichtbar. Allein aufgrund seines „epistemischen Musters“ erscheint Cosimo als jene Autorität, die der im Modell instantiierten idea Brunelleschis zur Realität eines wirklichen Bauwerks verhilft. Und erst durch das Modell und den ihm auffassungsmäßig unterstellten Beziehungen wird Brunelleschi in eine dienende Beziehung zu jenem Cosimo eingebunden, der ihm nach dem Kenntnisstand der Kunstgeschichte niemals einen Auftrag erteilt hatte.
Predock modelliert freilich aus blanker Zeitnot im Flugzeug. Man könnte sich den Vorgang aber auch als ein Happening vorstellen, bei welchem die Gemeinsamkeit zwischen dem transitorischen Ereignis des Modellierens mit jenem des Fliegens thematisiert wird.
Das Gemälde thematisiert den Zustand der sozialistischen Gesellschaft in der DDR im Jahre 1953. Die Kinder verweisen ebenso auf die Zukunft wie die Flugzeugmodelle, was hier im Kleinen stattfindet, wird in Zukunft im Grossen stattfinden. Das sehr grosse Gemälde setzt eine potentielle, latente, im Wachstum befindliche Gegenwart ins Bild, zugleich weist sie die sozialistische Zukunft als eine technologische aus.
Dagmar Buchbinder schreibt: "Hellmich und Weber befassten sich mit dem gewünschten Optimismus der Jungend und der beginnenden Militarisierung der DDR. Sie stellten eine Gruppe Thälmann-Pioniere dar, die auf einem Hügel Modellflugzeuge fliegen lassen und denen junge Frauen (ihre Mütter?) begeistert zusehen." Dagmar Buchbiner, Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten, in: Jochen Staadt (Hg.) "Die Eroberung der Kultur beginnt!" Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR (1951–1953) und die Kulturpolitik der SED, Frankfurt am Main 2011, 167
Das Werk interessiert uns im Kontext des Windkanals und des in diesem Ort erzeugten aerodynamischen Formenvokabulars. Welche Formen bringt der White Cube hervor. Kapoors "Memory" dient als vorläufiges Verbindungselement und als Platzhalter für fundiertere Bezugsetzungen.
Das «Schubladenmuseum» von Herbert Distel, das vielleicht kleinste Museum der Welt, beherbergt über 500 Werke moderner Kunst in Miniaturformat in 20 Schubalden à 25 Kästchen. Die Mini-Objekte wurden grösstenteils in den 1960er und 1970er Jahren angefertigt und passen jeweils in ein einzelnes Fach (je 43 x 57 x 48mm). Während einzelne Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in verkleinertem Massstab reproduzierten, schufen andere neue Werke für das «Schubladenmuseum». Inspiriert wurde Distel von Marcel Duchamps tragbarer «Boîte-en-valise», dem mit Miniaturen von Duchamps Arbeiten bestückten Koffer. Die Schublade als Kunstraum im Mini-Format interessiert uns im Kontext unseres Windkanals, der Labor und Kunstraum gleichzeitig ist. (ms)
Das Foto wurde 1967 von Arnold Behr im Atelier Lasduns in 50 Queen Anne Street in London aufgenommen und 1991 von Denys Lasdun als sogennantes "Diploma Work" anlässlich seiner Berufung zum Mitglied der Royal Academy of Arts unter dem Titel "Models in Dialogue" eingereicht. Oben links hatte er zuvor eine eigenhändige Zeichnung auf die Fotografie aufgetragen, auf der das Theater sowie seine eigene zeichnende Hand zu sehen sind. Fotografie, zeichnerische Ergänzung und Titel ergeben eine Art Denkmodell der Modellierung, der Zusammenwirkung mehrerer Modelle sowie verschiedene Medien (Modell und Zeichnung). Der Dialog entspinnt sich dabei nicht nur zwischen diesen, sondern auch zwischen dem Bild und seinen Betrachtenden. (rw)
Das Foto ist ein Still eines Films von Pierre Huyghe, in dem ein Marionetten-Theater in und um ein Modell des Carpenter Center for the Visual Arts der Harvard Universität von Le Corbusier (Cambridge MA, 1961-64) inszeniert wird. Die Aufführung fand in einem Modelltheater im Eingangsbereichs des Carpenter Centers statt, ein Modell im Modell im Modell. In der vorliegenden Szene wird dieses Spiel noch weiter getrieben, denn wir sehen eine Marionette von Huyghe, die – von Huyghe (unsichtbar) gespielt – selbst wieder zwei Marionetten spielt: eine kleine Huyghe- und eine Le Corbusier-Marionette. Hier wird die Frage der Verkörperung des Künstlers/Autors im Modell auf eine andere Weise thematisiert, wie sie sich auch bei der Architektenparty der Society of Beaux-Arts Architects (1931) zeigt. (fd)
Architektenparty der Society of Beaux-Arts Architects 1931, zu der folgende Architekten in Verkleidung ihrer eigenen Gebäude erschienen:
L-R: A. Stewart Walker (Fuller Building), Leonard Schultze (Waldorf-Astoria), Ely Jacques Kahn (Squibb Building), William Van Alen (Chrysler Building), Ralph Walker (1 Wall Street), D.E.Ward (Metropolitan Tower), Joseph H. Freelander (Museum of New York).
Das Bild stammt aus Rem Koolhaas-Buch "Delirious New York" (1978) und wird dort auch besprochen. Für uns ist hier u.a. interessant, das Modell als Kostüm zu denken, in dem sich der Autor/Architekt selbst verbirgt. (fd)
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Das Foto wurde von Mitrarbeitern des Wright Brothers Wind Tunnel am MIT aufgenommen. Es zeigt das von Calder hergestellte Skalenmodell für den Grande Voile auf dem MIT-Campus. Es wurde zu Testwecken geweisselt, wie hier zu erkennen ist. Die Farbe wurde später wieder abgewaschen, das Modell auf einem Regal des WBWT aufgbewahrt und erst kürzlich wiederentdeckt. Dieses Objekt stellt einen der Ausgangspunkte des Projekts "Size Matters" dar.
Zwei Herren betrachten das Modell der Avon Power Plant im Windkanal. Einer schaut von draussen in die Testsektion hinein, der zweite befindet sich darin, direkt neben dem Modell, und wird daher ebenso vom Wind überstrichen wir das Modell, das er betrachtet. Innen und Aussen des Bedeutungs- und Messraums Windkanal werden auf diese Weise visuell thematisiert und in wünschenswerter Komplexität greifbar. Der Rauch dient hier nicht zur Messung von etwas anderen, sondern seiner selbst. Der Raster im Hintergrund macht die verschiedenen Testdurchläufe vergleichbar.