Der Clown, der Spassmacher aus der Manege mit der roten Nase. Darunter wird er den meisten Menschen ein Begriff sein. Doch was ist mit seinem weiblichen Pendant? Wie viele weibliche Clowns kennen Sie? Die Geschichte der Clown Figur nahm ihre Anfänge im Elisabethanischen Theater zu Shakespeares Zeiten. Zu einer Zeit, als Frauen noch nicht einmal Zutritt zur Bühne hatten. In dieser Master - Thesis bewegen wir uns durch verschiedene Epochen und Strömungen. Von der Commedia dell’Arte im 16. Jahrhundert, stossen auf die ersten weiblichen Darstellerinnen, geraten in Kämpfe von Komödie und Tragödie, worauf uns die Frau auf der Bühne schon wieder verloren geht. Etwas traurig bewegen wir uns hin zur Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts, hinein in die Manege des Zirkus. Wir sind ohne Erwartung und werden dafür umso mehr überrascht. Machen danach Abstecher nach Paris, ins Varieté und nach Deutschland, wo wir dem Ausdruckstanz und der darin entstandenen Körperlichkeit begegnen. Bis wir schlussendlich in der Welle der zweiten Frauenbewegung und der Erneuerungsbewegung von Zirkus und Theater der 1960er Jahre, auf die stossen, welche nur mit vielen Umwegen und Abzweigungen aufzufinden war: die Clownin.
Eine schriftliche Reflexion zur Resonanztheorie nach Hartmut Rosa und kollektiven Heilungschancen im Theater am Beispiel der Eigenproduktion Of Crying Stones
In der auf wirtschaftliche Interessen ausgerichteten Gesellschaft, in der wir leben, spüre ich oft eine zwischenmenschliche Unruhe. Mir fällt auf, dass der vorherrschende individualistische Leistungsdruck die Menschen paralysiert und wenig Raum für Austausch über Ängste und Verletzlichkeit oder über Freuden und Wünsche lässt. Der Mensch entfernt sich von sich selbst, wodurch auch die Resonanz zu anderen und zur Umwelt abbricht. Hartmut Rosa beschreibt, dass die Beschleunigung und hohe Arbeitsmoral in der westlich-kapitalistischen Gesellschaft den Zustand der „Entfremdung“ und „Erstarrung“ hervorgebracht hat, die jegliches Resonanzgefüge verhindert und mit dem zusätzlich eine gewisse Selbstwirksamkeit verschwindet.(1) In seinem Buch Unverfügbarkeit schreibt er: „Wer sich selbst nicht spürt, kann sich die Welt nicht anverwandeln, und wem die Welt stumm und taub geworden ist, dem kommt auch das Selbstwertgefühl abhanden.“(2)
Die „Resonanzkatastrophe“, von der Hartmut Rosa spricht, ist mir über die Jahre immer präsenter geworden. Mich beunruhigt der Zustand, dass im Alltag wenig Raum für Verletzlichkeit, Nähe und aufmerksames Zuhören vorhanden ist. Dies kann früher oder später zu Burn-out oder anderen psychischen Problemen führen, was allerdings in unserer Gesellschaft als Tabu und Stigma behandelt wird. Aufgrund dessen hatte ich das große Bedürfnis, ein Theaterstück zu dem Thema zu entwickeln. Somit brachte ich im September 2021, gemeinsam mit einem siebenköpfigen Team, die Performance Of Crying Stones zur Aufführung. Die Inszenierung diente dem Versuch, einen offenen Raum für uns Performer*innen sowie für die Zuschauer*innen zu schaffen, in dem ein kollektives Nachdenken über Ängste, Verletzlichkeit und Unsicherheit stattfinden kann. Die Ausgangsthese dieser Arbeit bezieht sich darauf, dass wir mit der Produktion Of Crying Stones einen Raum etabliert haben, der aufzeigt, dass das Theater eine Wirksamkeit besitzt, die zu mehr Mitgefühl und dadurch zu mehr Sensibilität und Resonanzfähigkeit führen kann. Ich stelle mir damit die Frage, ob der Theaterraum als Resonanzraum dienen kann, um dem Wunsch nach mehr Verbindung, Gemeinschaft und kollektiver Heilung gerecht zu werden.
A Study Of Seeking The Numinous Through Personal Writings And Observations On How The Works Of James Turrell and Jenny Holzer Break Through To Unvisited Realms That Make You Feel
It doesn`t have to be
the blue iris, it could be weeds, in a vacant lot, or a few small stones; just
pay attention, then patch
a few words together and don`t try
to make them elaborate, this isn`t
a contest but the doorway
into thanks, and a silence in which
another voice may speak
The repetition the routine of establishing space for crickets to creep in. Silence. The moment you get to consider your relationship to yourself, your bed post, the candle you lit, and the night that’s drooped in at the outside of your bedroom window. And it doesn`t need to be to God your ritual of noticing, it can be to the things you`re noticing. Through this you lead yourself to the experience of presence. How lucky is that, and how easy it seems. I`ve noticed that when I notice, recognized that in recognizing the things that I am being met with in and at any given moment, I somehow begin to breath more slowly, and I am somehow connected, synced in, and at the same time, free. I think this is the kind of state Mary Oliver seeks to reflect on in most of her work. In “Praying” she touches on yes the value of a moment taken to make room for another link, intuition, and the element which she suggests will allow for the experience of connection is, the ritual of prayer, being in ode to something outside the self. Prayer as ritual. The motions performed to prepare for prayer, the laying out of the carpet, the kneel, the weave of your own two hands and the folding of your fingers, the arms lifted, they exist in order to create a physical state, a physical state, that operates as a transformative tool, that then has the capacity to shift your perspective and relationship to reality.
Das Interesse sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, entspringt einem eigennützigen Bedürfnis. Als Darsteller und Produzent von Theaterproduktionen die man stilistisch im Physical Theatre verorten kann und Absolvent des Bachelors of Arts in Physical Theatre würde man denken, dass man über ein gutes Verständnis verfügen müsste was Physical Theatre eigentlich bedeutet und wie es zu definieren- und einzugrenzen ist. Allerdings zeigt sich, dass die Definition dieser Kunstform sich nicht einfach und offensichtlich gestaltet und allgemein ein Bedarf an Orientierung in dieser vielfältigen Disziplin besteht. In diesem Rahmen hängt jedoch die Möglichkeit der Anwendung, der klaren Orientierung in der Praxis von der Klarheit, Umschreibung und Relevanz der Definition ab.
Weiterhin ist es nicht immer eindeutig, ob man eine Produktion, die verschiedenste Künste auf der Bühne vereint, besser dem Physical Theatre oder der Gesamtkunst zuordnen sollte. Dieser Umstand wird weiterhin erschwert mit den sehr offenen Definitionen bezüglich beider Begriffe. Die Entscheidung sich mit diesem Thema auseinander zu setzen entstand also aus dem Verlangen heraus für die künstlerische Praxis ein Grundverständnis beider Konzepte zu erarbeiten, welches beim kreieren und produzieren mehr Halt und Orientierung ermöglichen könnte.
Aus dieser Motivation heraus entstand das Bedürfnis sich mit der Gegenüberstellung von den Konzepten Gesamtkunstwerk und Physical Theatre auseinander zu setzen, die Definitionen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erforschen und letztendlich eine praxisorientierte Darstellung zu finden, welche im künstlerischem Arbeitsalltag nutzbar ist. Um diesen Ansatz in der Form einer komprimierten Fragestellung zu bringen, biete ich folgende Formulierung an:
Welche Orientierung in der zeitgenössischen Theaterpraxis lässt sich aus einer vergleichenden Untersuchung der Definitionen und künstlerischen Ziele des Physical Theatre und des Gesamtkunstwerks ableiten?
Um diese beiden umfangreichen Konzepte gegenüberstellen zu können, wird es notwendig jeweils eine Definition pro Konzept von den vielen zu Verfügung stehenden auszuwählen und zu untersuchen. Für den Praxisbezug ist es hierbei interessant den Ursprung des Konzepts, die Entwicklung der Theorie, die aktuelle Relevanz und den praktischen Gebrauch zu vergleichen. Es könnte auch festgestellt werden, dass ein Konzept sich teilweise oder gänzlich innerhalb des anderen Konzepts wiederfindet. Abschließend sollen die Ergebnisse dieser Gegenüberstellung in einer verständlichen Darstellung zusammengefasst- und in einer für die künstlerischen Praxis nutzbaren Form präsentieren werden.
"Wenn von Baum schon die Rede ist, muss man ihn nicht mehr zeigen. Das heisst, es geht mir um das Weglassen dessen, was bereits in einem anderen Medium enthalten ist"(1)
Auf Bildebene gezeigte Anwesenheit wohnt immer auch eine Abwesenheit inne. Es existiert ein zimmerwährendes Spannungsfeld zwischen den Dingen, die festgehalten werden, und der gleichzeitigen bewussten oder unbewussten Entscheidung, etwas Anderes nicht zu zeigen.
Projiziert man dieses Spannungsfeld auf das kollektive, politische oder ästhetische Gedächtnis, haben Bilder, die diesem Gedächtnis nicht entsprechen, eine besonderer Anziehungskraft und stellen daher den Ausgangspunkt meines Rechercheprozesses dar.
Die Auseinandersetzung folgt im konkreten Fall anhand des Spielfilms Disappearance aus dem Jahr 2017 vom iranischen Regisseur Ali Askari. Geschrieben wurde das Drehbuch von Farnoosh Samadi (Filmregisseurin und Autorin) gemeinsam mit Ali Asgari.