Geboren am 25.2.1936, aufgewachsen in Zürich und Herrliberg, Ausbildung zum Fotografen. Von 1956 bis 1963 ist er Kameraassistent bei Dokumentar- und Spielfilmen unter anderem 1959 beim Eidophor (Grossleinwandsfernsehen) Team der Ciba und Alfred Rassers Demokrat Läppli (1961). 1964 Kamera- und Montageassistent beim Film Les Apprentis von Alain Tanner (Teleproduktion). Co-Kameramann und Cutter beim Film Ursula oder das unwerte Leben von Reni Mertens und Walter Marti. Als freischaffender Filmproduzent, -regisseur und -autor dreht Lyssy sowohl Komödien, in denen er Schweizer Eigenarten karikiert, als auch kritische Auseinandersetzungen mit der Eidgenossenschaft und Darstellungen von Einzelschicksalen. Lyssys erste selbstständige Arbeit als Filmregisseur ist 1968 die von Walter Martis und Reni Mertens Firma Teleproduktion produzierte Komödie Eugen heisst wohlgeboren, die Geschichte eines jungen Mannes, der hofft, mit Hilfe eines Computers eine Partnerin zu finden. 1975 stellt Lyssy seinen Film Konfrontation vor, eine international beachtete Dokumentation über Attentat und Prozess des jüdischen Studenten David Frankfurter, der 1936 den Leiter der Schweizer NSDAP-Landesgruppe Wilhelm Gustloff ermordete. 1978 gelingt Lyssy mit Die Schweizermacher einen herausragenden Publikumserfolg, an den er nie mehr ganz anschliessen kann. Lyssy schreibt 2000 seine Autobiographie „Swiss Paradise“. Er beschreibt eindrücklich die Schwierigkeiten, in der Schweiz Spielfilme zu realisieren und seine Depression nach unzähligen gescheiterten Projekten.
Geboren am 1. März 1936 in Schwyz als Ältester von sechs Kindern eines Bergbauerns der stirbt, als Franz Ulrich elf ist. Dank der Zuwendung einer Gönnerin kann er ab 1956 in Freiburg Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Pädagogik studieren, sein Berufsziel ist Priester. Die Pläne ändern sich bald, er heiratet 1961, erwirbt das Sekundarlehrerdiplom und arbeitet in der Universitätsbuchhandlung Duss. Er engagiert sich im Filmklub der Universität, den er von 1960 bis 1966 leitet. Er sucht die Zusammenarbeit mit den örtlichen Kinobesitzern und gründet mit einigen Mitstreitern das Label Film et Vie sowie 1964 den kirchlichen Selecta-Verleih. In Zusammenarbeit mit dem heilpädagogischen Institut und dem publizistischen Seminar organisiert Ulrich ab 1961 Filmvorlesungen an der Universität, im Semester 1965/66 erstmals zum Schweizer Film. 1966 wird er Leiter des Filmbüros des katholischen Mediendiensts in Zürich. Diese Leitung gibt er 1968 zugunsten seiner Funktion als Chefredaktor der katholischen Medienzeitschrift Der Filmberater ab. Franz Ulrich verfolgt das Filmschaffen als Chef/Mitredaktor (ab 1973 Zoom/Filmberater, bis 1999 Zoom) bis 1999 und hilft bis 2001 massgeblich mit, die Dokumentationsstelle der Zeitschrift, die seit 2002 als Zweigstelle der Cinémathèque Suisse fungiert, aufzubauen. Ulrich ist zudem ein begnadeter Sammler von literarischen Erstausgaben und verfügt in seiner eindrücklichen Bibliothek unzählige signierte Bücher und Fotos. Er stirbt am 21.2.2022.
Geboren am 13. Oktober 1940 in Olten. Er lässt sich ab 1961 als Grafiker-Lithograf ausbilden. Graf interessiert sich für Malerei, Cartoons und Fotografie und dreht in seiner Freizeit 8-Millimeter Filme, beispielsweise Hop Trix über Leistungssport. Mitte der Sechzigerjahre hat Graf zusehends Mühe, Werbebotschaften anzubringen, bleibt aber der Branche treu, um filmen zu können. Von 1967 bis 1971 arbeitet er bei der Auftragsfilmfirma Turnus–Film AG und erhält dort Gelegenheit, erste eigene Filme zu realisieren. Mit seiner Frau Marlies Graf dreht er 1972 Isidor Huber und die Folgen. Ab 1972 bietet er zusammen mit Verena Gloor medienpädagogische Kurse an. Ab 1983 unterrichtet er mit Marlies Graf-Dätwyler Filmpraxis an der Abteilung XII der ETH Zürich. 1975 gründet er zusammen mit anderen das Filmkollektiv Zürich, wo er nach wie vor aktiv ist. Er arbeitet an zahlreichen Filmkollektiv-Produktionen mit und dreht – oft mit Marlies Graf – zusammen eigene Dokumentarfilme, die er immer wieder in Texten reflektiert. 1990 erhält er den Kunstpreis des Kantons Solothurn. Im gleichen Jahr ruft Graf die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm des Verbands Schweizerischer Filmgestalter ins Leben, bis 1998 gibt er jährliche Weiterbildungskurse für die Stiftung Focal. 2011 beendet er den dritten Film in seiner Reihe Ins Unbekannte in der Musik.
Geboren am 29.6.1941 als älteste Tochter eines Pfarrers in Agiez, in der Nähe der Waadtländer Kleinstadt Orbe. Als Gymnasiastin besuchte sie in Lausanne Filmkurse bei Freddy Buache, und während des Studiums besucht sie häufig Filmvorführungen. Durch ihren Freund Yves Yersin, der bei L’âge tendre (Francis Reusser 1966) die Kamera führt, kommt sie erstmals als Script–Frau mit der Filmpraxis in Kontakt. 1968 beginnt sie ein Praktikum beim Westschweizer Fernsehen, wo sie bis 1973 in verschiedenen Abteilungen arbeitet. Mit Alain Tanners Le milieu du monde beginnt sie als freie Filmtechnikerin, hauptsächlich als Skript, aber auch als Regieassistentin zu arbeiten. 1974 engagiert sie sich als Gründungsmitglied des Schweizerischen Filmtechnikerverbands im Vorstand. Seit Kurt Gloors Film Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner (1975) wirkt sie auch in der Deutschschweiz. Von 1981 bis 1985 ist sie Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission und des Begutachtungsausschusses. Von 1987 bis 2001 ist sie beim Bundesamt für Kultur für die Filmförderung verantwortlich. Ihr 1980 geborener Sohn, David Fonjallaz, ist als Regisseur tätig. Madeleine Fonjallaz stirbt am 13.2.2023.
Née le 29 juin 1941 à Agiez, près de la petite ville vaudoise d’Orbe. Fille aînée d’un pasteur. Gymnasienne, elle suit les cours de cinéma de Freddy Buache à Lausanne et assiste souvent à des projections pendant ses études. Grâce à son ami Yves Yersin qui dirige la caméra de L’âge tendre (Francis Reusser 1966), elle entre pour la première fois en contact avec la pratique cinématographique en tant que scripte. En 1968, elle commence un stage à la Télévision suisse romande, où elle travaille dans différents départements jusqu’en 1973. Avec Le milieu du monde d’Alain Tanner, elle commence à travailler comme technicienne de cinéma indépendante, principalement comme scripte, mais aussi comme assistante réalisatrice. En 1974, elle s’engage dans le comité directeur de l’Association suisse des techniciens du cinéma en tant que membre fondatrice. Depuis le film de Kurt Gloor Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner (1975), elle est également active en Suisse alémanique. De 1981 à 1985, elle est membre de la Commission fédérale du cinéma et du comité d’évaluation. De 1987 à 2001, elle est responsable de l’encouragement du cinéma à l’Office fédéral de la culture. Son fils, David Fonjallaz, né en 1980, est réalisateur. Madeleine Fonjallaz meurt le 13 février 2023.
Née le 29 juin 1941 à Agiez, près de la petite ville vaudoise d’Orbe. Fille aînée d’un pasteur. Gymnasienne, elle suit les cours de cinéma de Freddy Buache à Lausanne et assiste souvent à des projections pendant ses études. Grâce à son ami Yves Yersin qui dirige la caméra de L’âge tendre (Francis Reusser 1966), elle entre pour la première fois en contact avec la pratique cinématographique en tant que scripte. En 1968, elle commence un stage à la Télévision suisse romande, où elle travaille dans différents départements jusqu’en 1973. Avec Le milieu du monde d’Alain Tanner, elle commence à travailler comme technicienne de cinéma indépendante, principalement comme scripte, mais aussi comme assistante réalisatrice. En 1974, elle s’engage dans le comité directeur de l’Association suisse des techniciens du cinéma en tant que membre fondatrice. Depuis le film de Kurt Gloor Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner (1975), elle est également active en Suisse alémanique. De 1981 à 1985, elle est membre de la Commission fédérale du cinéma et du comité d’évaluation. De 1987 à 2001, elle est responsable de l’encouragement du cinéma à l’Office fédéral de la culture. Son fils, David Fonjallaz, né en 1980, est réalisateur. Madeleine Fonjallaz meurt le 13 février 2023.
Geboren 19.9.1941 als Sohn des Germanisten Walter Imhoof in Winterthur. Imhoof besucht das Humanistische Gymnasium, wo er seine ersten beiden Kurzfilme dreht. Nach der Matur 1961 studiert er Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Zürich. Er wird Assistent von Leopold Lindtberg am Schauspielhaus Zürich. 1967/68 besucht er die Filmkurse I und II an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Er inszeniert Kurzfilme, darunter Rondo, der wegen seiner Kritik am Strafvollzug von der Justizdirektion Zürich bis 1976 verboten wird. Sein Film Ormenis 199 † 69 über die Kavallerie wird vom Kavallerieverein finanziell unterstützt und löst Debatten aus. Der Geldgeber verlangt Änderungen. Ab 1974 dreht Imhoof Spielfilme mit dokumentarischen Elementen. Fluchtgefahr schildert die kriminelle Karriere eines Automechanikers. 1980 erregt Das Boot ist voll Aufsehen. Imhoof thematisiert darin das Verhalten der Schweiz gegenüber Flüchtlingen aus Nazi-Deutschland. Von 1970 bis 1976 ist er Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission, 1976 gründet er seine Produktionsfirma Limbo-Film AG, 1996 die Markus Imhoof Film GmbH. Imhoof lebt in Berlin. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Deutschen Filmakademie, der Europäischen Filmakademie und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Geboren am 6. Juni 1930 in Genf. Von 1948 bis 1954 studiert Dériaz an der ETH Zürich (Ingenieur), entdeckt im Zürcher Filmklub die Filmgeschichte und lernt dort u. a. Hans Trommer und Herbert E. Meyer kennen. Nach dem Studium arbeitet er für verschiedene Filmgesellschaften (Praesens, Pro-Film, Kägi, Condor, Unitas, Zickendraht) als Beleuchter, Kameraassistent, Aufnahmeleiter, Drehbuchbearbeiter und Autor. 1957 führt er für Pro-Film seine erste Regie im Werbefilm Traum und Wirklichkeit (Auftraggeber Usego). Neben journalistischen Tätigkeiten arbeitet er intensiv in
verschiedenen filmischen Bereichen, bis er 1962 Zürich verlässt, nicht zuletzt wegen des Rückgangs der Filmproduktion. Als Regieassistent wirkt er am Grand-Théâtre Genf und ab 1964 an der Oper Frankfurt, von 1965 an mit eigenen Inszenierungen. Ab 1967 führt er Regie bei Aufragfilmen, schreibt Drehbücher und unterrichtet. 2001 kehrt er nach Genf zurück und schreibt regelmässig für Ciné-Feuilles und in weiteren Publikationen. 2011 gibt er mit anderen heraus: Du cinéma scientifique et technique (CinémAction Nr. 135).
Anne-Marie Blanc kommt am 2. September 1919 als Tochter eines Grundbuchhalters zur Welt. Nach der Primarschule und dem Gymnasium in Bern nimmt sie privat bei Ernst Ginsberg und Ellen Widmann Schauspielunterricht. Mit zwanzig steht sieh in Wachtmeister Studer von Leopold Lindtberg erstmals vor der Kamera. Von 1938 bis 1952 arbeitete sie zuerst im Ensemble, danach als freischaffende Schauspielerin am Zürcher Schauspielhaus. Mit dem Film Gilberte de Courgenay von Franz Schnyder gelingt ihr 1941 der Durchbruch. Sie wird zu einem nationalen Idol und zum ersten weiblichen Filmstar der Schweiz. Blanc heiratet den Filmproduzenten Heinrich Fueter (1911-1979). Bis 1949 gebiert sie drei Söhne von denen zwei, Peter Christian und Martin in den sechziger Jahren in Heinrich Fueters 1947 gegründeten Condor Film eintreten. Nach Kriegsende folgen Filmrollen auch im Ausland (On ne meurt pas comme ça (Jean Boyer, F 1946), White Cradle Inn (Harold French, GB 1947), Gastspiele am Stadttheater und an der Komödie Basel, am Stadttheater Luzern und am Atelier-Theater Bern sowie auf deutschen und österreichischen Bühnen. Blanc wirkt auch in Fernsehspielen der SRG (unter anderem unter der Regie von Kurt Früh), des ARD und des ZDF mit. Den Anschluss an den neuen Schweizer Film findet sie mit Riedland von Wilfried Bolliger (1975) und Violanta (1976) von Daniel Schmid. 1986 erhält sie den Hans-Reinhart-Ring, die höchste Theaterauszeichnung der Schweiz. Anne-Marie Blanc stirbt am 5. Februar 2009 in Zürich.
Geboren am 17. August 1931 in Szombathely, Ungarn, der Vater ist Rechtsanwalt, die Mutter Heilpädagogin. 1939 emigriert die Familie in die Schweiz. Noch während seiner Gymnasialzeit arbeitet Gessner in den Ferien als Volontär bei Condor-Film. Nach der Matura reist er 1950 durch die Sahara und in den Irak und veröffentlicht seine Eindrücke und Fotos in der Neuen Zürcher Zeitung. Er studiert Romanistik in Zürich, assistiert am Schauspielhaus Leopold Lindtberg und Oskar Wälterlin, in Paris Jean-Louis Barrault und Henry Koster in Hollywood. 1956 vermittelt er als Schweizer Offizier in der Waffenstillstandskommission zwischen Nord- und Südkorea und arbeitet mit dem Drehbuchautor Richard Schweizer. Von 1958 bis 1961 ist er bei Condor-Film angestellt. Er inszeniert an der Zürcher Kammeroper und am Stadttheater Luzern. Bei Condor dreht er 1963 seinen ersten Fernsehfilm, Der Gefangene der Botschaft, für Farner-Looser Film schreibt er das Drehbuch zum Armeefilm der Expo 1964, Vigilant Switzerland/Fortress of Peace (Oscar-Nominierung für den besten Kurzfilm). 1965 gelingt ihm mit seinem ersten Spielfilm, Diamanten-Billard, ein internationaler Erfolg. Danach dreht er in Frankreich, Deutschland, Italien, England, Israel, den USA und Kanada ein Dutzend Spielfilme, darunter Zwölf plus eins (Una su 13; auch Drehbuch, 1969), The Little Girl Who Lives Down the Lane (1976) und Tennessee Nights (1989). Dazwischen realisiert Gessner, der seit den Achtzigerjahren in Paris wohnt, prämierte Fernsehfilme, u. a. 1997 die Serie Spaceship Earth. Nicolas Gessner stirbt am 22. August 2023 in Paris.
Martin Fueter
Geboren am 7. August 1944 in Zürich als Sohn des Filmproduzenten Heinrich Fueter und der Schauspielerin Anne-Marie Blanc. Schon früh spielt er zusammen mit seinem Bruder Peter Christian in Werbefilmen der CondorFilms mit und tritt in verschiedenen Spielfilmen wie S’Vreneli vom Ettisberg, Frühlingslied (Hans Albin, 1954) auf. Durch die Firma des Vaters mit der Filmproduktion vertraut, beginnt Martin Fueter ab 1960 für die englische Fernsehagentur Views–News aktuelle Ereignisse von der Seegfrörni bis zu den Globusunruhen filmisch festzuhalten (bis 1968). Er engagiert sich im Mittelschulfilmclub, tritt 1963 als Kameramann in die väterliche Firma ein und übernimmt 1965 den neuen Bereich der Fernsehwerbung, den er kontinuierlich ausbaut, indem er und ästhetisch immer wieder Neuland betritt. 1972 tritt Fueter zusammen mit seinem Bruder Peter Christian die Nachfolge des Vaters in der Leitung der Condor an. Als praktisch veranlagter Patron legt er selbst Hand an und fördert junge Mitarbeiter. Martin Fueter lässt sich 2009 pensionieren, gibt aber die Arbeit für die Condor-Films nicht vollständig auf.
Peter Christian Fueter (PC Fueter)
Geboren am 28. Dezember 1941 in Zürich als Sohn des Filmproduzenten Heinrich Fueter und der Schauspielerin Anne-Marie Blanc. Peter Christian Fueter studiert bis 1966 Germanistik und Theaterwissenschaften, nach seinem Studienabbruch arbeitet er als Regieassistent an internationalen Sprech– und Opernbühnen. 1966 tritt er in die väterliche Firma ein und ist als Aufnahme- und Produktionsleiter für Condor tätig. Ab 1972 leitet er die Firma zusammen mit seinem Bruder und produziert Auftrags- und Dokumentarfilme, Fernsehshows, Serien und Spielfilme. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Violanta (1977), Klassäzämekunft (1988), Quicker Than the Eye (1989) und der Oskar-prämierte Film Reise der Hoffnung (1990). 1973 bis 1980 ist er in der Eidgenössischen Filmkommission tätig. 1997 spaltet er auf Druck der neuen Eigner der Condor Films, der TA-Media AG, den fiktionalen Teil der Firma ab und gründet mit Peter Reichenbach und Edi Hubschmied die C-Films, der er bis heute vorsteht. In dieser Funktion produziert er die Schweizer Soap Lüthi und Blanc. Daneben betreut er regelmässig Kino– und Fernsehspielfilme, so Mein Name ist Eugen (2005) oder Grounding. Die Letzten Tage der Swissair (2006). Sein Sohn Tobias Fueter ist als Drehbuchautor und Regisseur tätig. Peter-Christian erhält 2012 am Filmfestival Locarno seinen Leoparden für sein Lebenswerk.
Geboren wird Fredi Murer am 1. Oktober 1940 in Beckenried am Vierwaldstättersee. Mit siebzehn Jahren zieht Murer nach Zürich, wo er ab 1959 an der Schule für Gestaltung das Fach Wissenschaftliches Zeichnen belegt. Nach zwei Jahren wechselt er zu Serge Stauffer und Walter Binder in die Fachklasse für Fotografie und realisiert seine ersten Filme: Marcel und, anlässlich einer Studienreise der Fotoklasse, Der fallende Turm von Pisa. 1964 ist Murer verantwortlich für das Konzept und die Realisierung der Diagrossprojektionen im Pavillon «Schulwesen und Erziehung» der Expo 64 in Lausanne. Ohne Geld, mithilfe von Freunden realisiert er ab 1965 experimentelle Kurzfilme, für die er ab 1967 auch in der Presse ein positives Echo erhält. Nach ernüchternden Reaktionen auf den Episodenfilm Swissmade verbringt Murer das Jahr 1970 mit seiner Familie in London im «Exil», wo er als Gastlehrer an der Guildford Arts School unterrichtet. Zurück in der Schweiz, entsteht 1974 Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind. 1971 gründet er mit andern die Produktionsfirma Nemo-Film. 1975/76 reist er für einen Studienaufenthalt in die USA. 1985 gelingt ihm mit dem Spielfilm Höhenfeuer auch der internationale Durchbruch. Von 1992 bis 1996 ist Murer Präsident des Verbands Schweizerischer Filmgestalter. Sein bisher letzter Spielfilm ist Liebe und Zufall (2014).