Im Austausch in der theaterpädagogischen Praxis fällt mir immer wieder auf, wie wichtig die Frage nach der Rolle der Zuschauer*innen ist. Im zeitgenössischen Theater, in dem nicht selbstverständlich von einem Bühnenraum und einem Zuschauer*innen-Raum ausgegangen wird, wo diese Grenze sich auflöst, ist es mir wichtig, mich dieser Rollenfrage der Zuschauer*innen anzunähern und sie zu untersuchen. Soll sich Theater selbst vermitteln, wenn Zuschauer*innen Teil der Aufführung sind? Wie sieht das aus Sicht der Zuschauer*Innen in der theaterwissenschaftlichen Theorie aus? Welche Form von Vermittlung wird hier notwendig während und nach dem Theater?
Klischees sind unangenehm, aber sie sind überall. Sie tauchen in Probensituationen, egal mit wem, immer wieder auf und werden dargestellt, reproduziert. Auch in mir und von mir. Und dann weiss ich nie, was tun. Ich weiss nicht, wie ich durch sie durch woanders hin komme. Sie verunsichern mich. Ich will sie auf der Bühne nicht sehen.
Gerade vor der Entwicklung von Figuren als verantwortliche Leiterin eines Prozesses schrecke ich aus diesem Grund oft zurück – denn dabei scheinen klischierte Darstellungen mir gehäuft vorzukommen. Gleichzeitig wird genau dieser Wunsch nach «eine Figur spielen» immer wieder geäussert – und ich verstehe ihn.
Wenn also eine Konfrontation nicht zu verhindern ist, inwiefern liesse sich ein aufkommendes Klischee als Chance begreifen oder zu einer solchen machen? Eine Annäherung ist nötig.
Die Probe ist unabdinglicher Bestandteil des zeitgenössischen Theaters und bestimmend für dessen Ästhetik. Was auf einer Probe wie geschieht, d.h. welche Prozesse in einer Probe initiiert werden, hat großen Einfluss darauf, was das Publikum in der Aufführung wahrnimmt.
In der theaterpädagogischen Praxis zeichnen sich Proben dadurch aus, dass sie sich an der Schnittstelle Kunst und Pädagogik bewegen. So kann man annehmen, dass das wie der theaterpädagogischen Probe nicht nur die Ästhetik des künstlerischen Ergebnisses wesentlich beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie sich Bildungsprozesse bei den Beteiligten vollziehen. Das wie der Probe ist deswegen wichtiger Bestandteil theaterpädagogischer Überlegungen.
Im Austausch in der theaterpädagogischen Praxis fällt mir immer wieder auf, wie wichtig die Frage nach der Rolle der Zuschauer*innen ist. Im zeitgenössischen Theater, in dem nicht selbstverständlich von einem Bühnenraum und einem Zuschauer*innen-Raum ausgegangen wird, wo diese Grenze sich auflöst, ist es mir wichtig, mich dieser Rollenfrage der Zuschauer*innen anzunähern und sie zu untersuchen. Soll sich Theater selbst vermitteln, wenn Zuschauer*innen Teil der Aufführung sind? Wie sieht das aus Sicht der Zuschauer*Innen in der theaterwissenschaftlichen Theorie aus? Welche Form von Vermittlung wird hier notwendig während und nach dem Theater?